26 September 2013

Co-Abhängigkeit - Willkommen

Der Wunsch andere, sogar auf eigene Kosten glücklich zu machen und somit die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Das Gefühl alles besser machen zu müssen, das Beste könnte nicht gut genug sein. Das Fehlen klare Grenzen zu setzen. Die Bereitschaft geringste Verbesserung als unbestreitbaren Fortschritt zu interpretiern. Eine unerschütterliche Hoffnung, es schaffen zu müssen, etwas Positives zu bewirken. Sich selbst aufzugeben, die Unfähigkeit zu erkennen, dass sich dadurch aber nichts veändert, ausser dass die Selbstabwertung vom Anfang des Abwärtsstrudels fortgeführt wird. Die Rechtfertigung der eigenen Existenz dadurch, dass man für andere lebt. Eigene veletzte Gefühle nicht zu erkennen. Abhängigkeit von der Meinung anderer. Grosse Gewissenhaftigkeit. Wenn es sein muss, auf Genugtuung und Wiedergutmachung verzichten. Grösseres Leid ertragen zu können, als andere das tun. Sich für andere verantwortlich fühlen. Den Wald trotz aller Bäume zu sehen aber dem Dschungel dennoch nicht entkommen.

Ein Ort der versöhnlichen Natur, mit guten Absichten und Optimismus, freier Eintritt ins Land der Nächstenliebe... Perfekt zur Entfaltung eines Borderliners, wo er sich warm und sicher fühlen kann - bis ihn die Angst einholt und er mit seinen Mustern künstliche Distanz erzeugen muss.

Verschiedene Typus ???

impulsiver Typus

Wesentliche Charakterzüge sind emotionale Instabilität und mangelde Impulskontrolle. Ausbrüche von bedrohlichem Verhalten, vor allem bei Kritik durch andere. Mindestens 3 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen sollten für eine solche Definition vorliegen:

Tendenz unerwartet und ohne berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln

Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt mit der Unfähigkeit zur Kontrolle explosiven Verhaltens

Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, wenn deren Erfolg nicht unmittelbar nachgewiesen kann

unbeständige und unberechenbare Stimmungen (Reizbarkeit, Euphorie wobei diese selten länger wie ein paar Stunden, höchstens wenige Tage andauern)

intensives Muster von instabilen zwischenmenschlichen Beziehungen, das sich durch ein Wechsel zwischen beiden Extremen (Überidealisierung und Abwertung) auszeichnet, oft mit der Folge von emotionalen Krisen

Anhaltend verzerrtes und instabiles Selbstbild (Gefühle von Leere, das Böse zu verkörpern)

Impulsivität bei min. 2 potentiellen selbstschädigenden Aktivitäten wie; Geldausgeben, Sexualität, Substanzmittelmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, Fressanfälle

Vorübergehend, stressbedingte Wahrnehmungsstörungen

ZITATE:

  • Ein Leben ohne feste Wurzeln...
  • Einsam sein, weil du für mich unerreichbar bist!
  • Die die ich liebe verletze ich, ohne es zu merken.
  • Ein Kampf meiner Gefühle gegen die Realität.
  • Himmel und Hölle zugleich erleben.
  • Eine tickende, sich selbsterneuernde Zeitbombe. Man kann sie immer spüren und weiss nie, wann sie explodiert.
  • Eine gespaltene, unsichere Seele, die kein "entweder-oder" kennt.
  • Innerlich zu sterben und sich trotzdem viel zu lebendig zu fühlen, für diese tote Welt.
  • Irrsinniges Gefühlschaos zwischen Liebe und Hass, in einer schwarz-weissen Welt, ohne Grenzen.

24 September 2013

Erfahrungsbericht Lukas 39

"Das Gefühl ist bleischwer und völlig bodenlos zugleich. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus Angst, Verzweiflung, Verlassenheit, Frustration und Resignation. Ich kann dieses Gefühl auch körperlich spüren, Es brennt förmlich hinter meinem Brustbein, mein Herz brennt. Was habe ich wieder getan. Ich habe sie beschimpft, zum 500. Mal mit ihr Schluss gemacht, sie völlig entwertet, abgewertet, in den Dreck gebrüllt. Sie ist gegangen, wie ein Hund, den man verprügelt. Als sie ging, hatte ich Genugtuung. Eine Sekunde später hätte ich sie am liebsten zurückgeholt und ihr gesagt, dass ich sie doch liebe. Nach Minuten bin ich in einem Gefühl völliger Ambivalenz und Unsicherheit. Was ist geschehen? Warum habe ich sie rausgeschmissen? Sicher, sie ist zum 500. Mal zu spät gekommen... Wie toll wäre es, sie riefe an un würde sich entschuldigen. Dann könnte ich sie wieder zu mir nehmen. Ich zweifle, werde unsicher und unruhig. Mache mir Sorgen, ob sie gut zu Hause ankommt, denn es ist mitten in der Nacht. Sie meldet sich nicht mehr, ist gekränkt. Mein Zorn weicht einem Gefühl der Hilflosigkeit. Ich suche in meinem Kopf nach Argumenten. Argumente, warum ich Recht hatte, sie zusammenzubrüllen, lege mir ihr Verschulden noch einmal klar zurecht. Das jedoch nur für ca 5 Minuten, dann holen mich die Zweifel wieder ein. Ich trinke Alkohol, lege mich ins Bett und versuche einzuschlafen. Werde in dieser kurzen Nacht jedoch mehrfach wach. Sekundenschnell kommt die Erinnerung zurück, das schreckliche Gefühl und der hilflose Versuch der Gedanken, eine Lösung zu finden für das drohende Alleinsein. Am Morgen der erste verzweifelte Griff zum Handy. Keine Nachricht. Ich rufe sie an, sie meldet sich nicht. Da ist das Gefühl wieder, dass ich als Kind hatte, diese gottverlassene Einsamkeit. Ich fühle mich wie ein Ertrinkender, suche verzweifelt nach einem Imaginären Ast, an welchem ich mich festhalten kann. Ich überlege, wen ich anrufen könnte, wo finde ich sofort eine neue Bekanntschaft. Abwechselnd der Blick in die Partnerbörse, dann wieder auf mein Handy. Sie meldet sich nicht, ich laufe auf und ab, finde keine Ruhe. Was habe ich nur getan?! Was könnte ich tun, um es rückgängig zu machen. Mir fallen all die schönen Dinge ein, die ich mit ihr erlebt hatte. Dann ringe ich nach Fassung und versuche all die negativen Dinge an ihr zu finden, um die positiven sofort zu überlagern, zu löschen. Es will mir nicht gelingen. Ja stimmt, sie ist manchmal unzuverlässig, etwas chaotisch aber ich liebe sie doch. Unser Sex ist der herausragendste überhaupt. Gestern habe ich sie hinausgeschmissen, habe ihr gesagt, sie sei eine Schlampe, das mieseste Stück auf der Welt. Sie weinte, war zu keinem Wort und zu keiner Handlung mehr fähig. Ich habe sie beschimpft und angeschrien, wie ich es schon oft getan habe. Stunden hat sie zuvor mit dem Auto vor meiner Tür gestanden, versucht mich anzurufen und ich habe sie einfach ignoriert. Meine Wut war grenzenlos. Gerade vermisse ich sie so sehr, ich bin so leer ohne sie."

Kein Mensch in meinem sozialen Umfeld würde glauben, dass ich mich manchmal so verhalte und so fühle. Alle halten mich immer für einen ganz netten Kerl. Ich bin in meinem Berufsleben und auch im Umgang mit Fremden oder alten Freunden, die mich nie hinterfragen, akzeptiert.

22 September 2013

Lust nach Vergeltung?

Auf die Frag; "Ob es denn gerechtfertigt sei, dass all seine Ex-Freundinnen ihm versuchen das Leben zu Hölle zu machen", war meine Antwort: "Nein". Dazu stehe ich zwar noch immer, dennoch kann ich es mittlerweile nachvollziehen, auch wenn ich wohl die einzige Ausnahme bin, welche es nie durch Vergeltung heim zu zahlen versucht hat. Mir war klar, dass meine Wunden dadurch nicht heilen würden, doch auch ich konnte anfänglich in keinster Weise verstehen, wie ein Mensch sich so verhalten kann. Dafür musste es einen Grund geben, dessen Erklärung ich unbedingt heraus finden wollte. Diesen habe ich bekanntlich gefunden, dass es jedoch solch drastische Hintergründe hat, traute ich mir beim besten Willen nicht einmal auszumalen. Auch er hat das Leben seiner Partnerinnen mit all den emotionalen Übergriffen, den Demütigungen und dem ständigen Wechsel seiner Gefühle zerstört. Wenn dies in ihnen nur annähernd gleiche Empfindungen, wie in mir hervor gerufen hat, dann wurde ihre Seele damit tatsächlich massiv misshandelt. Vielleicht so sehr, dass dies bis heute ihr Leben beeinträchtigt. Wer agiert in seiner Verzweiflung schon mit klarem Verstand? Vorallem wenn man sich die besagten Handlungen nicht erklären kann... Ich gehe nicht davon aus, dass mein Blogg sie in der Art und Weise ihrer Verarbeitung gross beeinflussen wird, da Jeder für sich selbst erkennen muss, wie er am Besten mit sowas umgehen kann und nur darauf kommt es wohl am Ende einer solchen Geschichte an. Sich selbst treu zu bleiben, sich zu heilen, um dabei nicht unterzugehen. Wahrscheinlich bietet sich daraus gar keine andere Wahl...

Dennoch empfehle ich es nicht, das Böse funktioniert nach dem Bumerang Prinzip, es kehrt meistens zu einem zurück und ich denke davon haben wir doch eigentlich genug gespürt! Und... bestraft sind die Borderleiner mit sich Selbst nun wirklich auch schon mehr als genug.