07 Dezember 2013

YOGA

Ich habe mich mein Leben lang damit beschäftigt Antworten auf Fragen zu finden, die sich die meisten Menschen wohl garnicht erst stellen. Doch genau diese Tatsache, gab mir das Gefühl einen bestimmten Weg zu verfolgen. Egal wie chaotisch sich dieser bisher auch zu gestalten vermochte und wie oft ich diesen besagten Pfad auch verlassen hatte, ich habe immer wieder zu ihm zurück gefunden. So, als würde mich nur diese Berufung, an das verinnerlichte Ziel führen können. Diese mystische Angelegenheit scheint sich in Form des Yogas nun mehr und mehr zu festigen. Ich bin noch dabei heraus zu finden, was da genau in einem Körper geschieht. Die Veränderung sämtlicher Empfindungen zu einer Art Einheit, sind jedoch grandios und ich hatte bisher schon einige sportliche Grenzerfahrungen, doch diese unterscheidet sich bei Weitem in jeder Hinsicht.
Yoga ist eine uralte Wissenschaft der Gesundheit und deren Heilung, die Ihre Ursprünge vor mehr als 5000 Jahren im Osten hat. Nach dieser Lehre ist in jedem von uns eine Gemeinschaft von Körper, Geist und Seele zu finden. Im Alltag jedoch kann diese Gemeinschaft gestört oder sogar unterbrochen werden. Als Resultat werden wir von unzähligen Krankheiten, Stress, Müdigkeit und Depression heimgesucht. Sobald unser Körper, Geist und Seele wieder vereint werden, wiederspiegeln wir erneut Kraft, Stolz und Gesundheit. Das Ziel von Yoga ist die Wiederherstellung und Erhaltung dieser Verbundenheit von Körper, Geist und Seele.
Viele Menschen denken Yoga hätte etwas mit Religion zu tun. Einige glauben, dass Yoga dem Buddhistischen Glauben verpflichtet wäre. Nichts von dem ist wahr. Yoga hat zwar seinen Ursprung in Indien, ist aber mit keinen religiösen Motiven verbunden. Bei Yoga zählst nur du und das, was du dir zumutest. Wer häufig Yoga praktiziert, findet einen schnelleren Weg zu sich selber, findet Erfüllung, Ruhe und gewinnt dabei an körperlicher Stärke und Fitness.

19 Oktober 2013

Gedicht

Dein Stern

Ich wünsche dir einen Stern & sei er noch so klein,
welcher immer mag mit dir sein.
Ich wünsche dir einen Stern, nah bei deinem Herzen,
der dich schützt, vor all den emotionalen Schmerzen.
Ich wünsche dir einen Stern der deine Seele heilt,
& unermüdlich an neuer Hoffnung feilt.
Ich wünsche dir einen Stern, der immer zu dir steht
auch in schlechten Zeiten mit dir geht.
Ich wünsche dir einen Stern, der dir Kraft gibt an deinen Träumen festzuhalten,
dir hilft, dein Leben auch entsprechend zu gestalten.
Ich wünsche dir einen Stern, der dir Mut macht,
dir stehts die richtige Richtung weist, ganz sacht.
Einen Stern der dir Vertrauen schenkt,
deine wahren Gefühle in eine Bahn ohne Angst lenkt.
Ich wünsche dir einen Stern, der dich erhellt,
wenn die Welt in sich zusammenfällt.
Ich wünsche dir einen Stern & sei er noch so klein,
der ausnahmslos, dein ständiger Begleiter mag sein.

18 Oktober 2013

Gästebuch

Es ist „schön“ zu sehen, wie andere Angehörige, die Probleme eine Borderline-Syndromes  beschreiben. Man fühlt sich dann nicht so alleine. ;-) Schade, dass es bei Dir nicht geklappt hat mit dem Partner, ich denke aber, dass ein männlicher Borderliner noch etwas „komplizierter“ zu Händeln ist. Ich bin froh, hast DU den Weg aus der Beziehung geschafft und die unberechtigten Schuldgefühle an den Nagel gehängt hast. Die Dunkelziffer derer, die sich nicht aus der Borderline-Klammer befreien können ist sicher gross.

Schön finde ich, dass Du das Problem nicht einfach vergessen hast und auch andern zeigst, wie man sich fühlt oder behandelt wird. Die beiden Videos finde ich ebenfalls toll. Das Lied von Christina Stürmer kannte ich noch nicht. Das andere erinnert mich an meine Frau, als ich sie vor 7 Jahren kennengelernt habe. Heute finde ich aber nur noch das projizieren von Problemen des Borderliners auf den Angehörigen nervig. Eigentlich habe ich mich relativ gut auf Borderline eingestellt, was nicht heisst, dass ich diese Persönlichkeitsstörung liebe.
Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige ins Leben zu rufen, da auch mir manchmal das Leben ein Strich durch die Rechnung machen kann. Schön wäre es natürlich, wenn sich Angehörige von Betroffenen austauschen und „Abwehrmechanismen“ entwickeln könnten. Besonders wie in deinem Beispiel, wo der Mann Borderline hat. Ich glaube, dass es für eine Selbsthilfegruppe genügend Leute gäbe, aber Du weisst sicher auch, dass es eine Menge Arbeit ist, so etwas auf die Beine zu stellen, auch wenn man sich vielleicht nur einmal im Monat trifft um sich auszutauschen. 
Eine Seite, die Du verlinkt hast „Durchbruch ins Leben“ ist die 1:1 Schilderung einer jungen Frau mit dem Borderlinesyndrom. Leider konnte ich in der kurzen Zeit nicht all ihre 1000 Einträge lesen, aber was ich gelesen habe ist ehrlich gesagt heftig. Dass die zwei Ex-Therapeuten ihr in der langen Zeit noch keine „Linderung“ verschaffen konnten, überrascht mich etwas. Die Auswüchse ins Extreme könnte man heutzutage Medikamentös gut lösen.
Leider hat mir für meine Aufschaltung in den letzten sieben Jahren etwas die Zeit gefehlt, da das Borderlinesyndrom meiner Frau auch mich etwas mehr beschäftigt und auf Trab gehalten hat als gedacht. Ich muss aber auch dazu sagen, dass zusätzlich meine Kinder nicht gerade die bravsten sind. ;-) Vielleicht bist aber gerade Du der Anstoss, meine Seite wieder etwas auf den neusten Stand zu bringen!
                                                                                                                                                        Oliver
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Hallo Liebe Sandra
ich finde deinen Blog sehr informativ und interessant.
Mach weiter so :) Vielen Dank.

                                                                                                                                                      Nadine 
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Puh ok... Danke für dein Feedback. Dann bin ich mal gespannt, wie sich dein Blog in Zukunft entwickelt:-) ich werde ihn auf jeden Fall weiter verfolgen, lese deine Texte wirklich gerne. Sie sind irgendwie so real aus dem Leben geschnitten, dass es einem nachdenklich macht. Danke sehr und
liebe unbekannte Grüsse 
                                                                                                                                                     Sabrina
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Cool wieder von  dir zu lesen und toll, dass es dir gut geht! Schade, deine Informationen über das Thema und die entsprechende Gegenpartei haben mir sehr geholfen...
                                                                                                                                                     Lukas
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15 Oktober 2013

Gedanken eines Ex-Partners

Dieser Blogg war mir in den vergangenen Monaten eine große Hilfe für mich, aus dem Gefühl der Zerstörung und der Ohnmacht herauszukommen und einen immer klarer werdenden Blick für mich selbst zu erhalten. Meine Intention dazu, war wie erwähnt eine gut 2jährige Bindung mit einem Mann, der an der Borderliner-Persönlichkeitsstörung (typus impulsiv) leidet. Das man selbst jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, um erst mal „unwissend“ eine solche Bindung einzugehen, ist mir heute sehr bewusst. Wie man aus einer solchen Beziehung, die sich zu Beginn wie die Erfüllung, die Ganzheit darstellt, als Partner jedoch völlig zerstört herauskommen kann, habe ich am eigenen Leib, an der eigenen Seele erfahren.

Ich habe die nach der Trennung anfänglich angenommene „Opferrolle“ mittlerweile nahezu verlassen und die Verantwortung für mein bisheriges Handeln und Denken in meinem Leben übernommen. Ich bin ein Mensch, der weiter daraus lernen möchte, wie die Mechanismen und Voraussetzungen auf die Partner wirken, zu verstehen, aufzuzeigen und auch dieses Wissen mit Menschen, die sich in solch einer Situation befinden und ihren eigenen Weg suchen, zu teilen. Ich habe viel Literatur, Foren und Internetseiten studiert, um ein Verständnis dafür zu erhalten, was da eigentlich stattfindet und vor allem um herauszufinden, was mit den Partnern im Grunde passiert. Was genau so Viele dazu bringt, am Borderliner zu „kleben“, bis sie selbst am Boden liegen. Ich bin auf viele verzweifelte Angehörige gestoßen, die nicht wussten, wie sie mit sich selbst und ihrer eigenen Situation umgehen sollen und können. Die dadurch selbst schlichtweg nicht mehr wussten wer sie sind…
Das Dilemma auf das ich da gestoßen bin ist; dass es Unmengen an Informationen gibt, die Aufschluss darüber geben, wie dies entstehet und wie es wirket, man kann sich auch gut über  Therapiemöglichkeiten informieren, was zweifellos sicher wichtig ist.
Jedoch gibt es kaum Literatur für Partner, die in solchen Bindungen verzweifeln oder nach entsprechenden Beziehungen tief verstört zurückbleiben. Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes vor den Scherben ihres Lebens stehen und erst mal nicht wissen, was mit ihnen eigentlich passiert ist. Diesen Scherbenhaufen kann ich selbst nun als große Chance sehen, mich auf den Weg zu machen, meine eigenen Verhaltens- und Denkweisen zu überprüfen, das Wirken der Moral, Gefühle der Verantwortung und Verpflichtung zu betrachten. Zu schauen, was mich selbst dorthin geführt hat oder warum ich genau diese bestimmten Dinge bisher in mein Leben vielleicht sogar angezogen habe. Viele Menschen sind mit einer solchen Analyse überfordert, erkennen die Zusammenhänge nicht oder haben Angst davor und tappen weiter in ihrem Leid, verweilen in Ihrer Co-Abhängigkeit und damit in der Opferrolle. In diesen Trümmern Verbindungen zurück in die eigene Vergangenheit zu erkennen, die unser Leben unbewusst bis heute beeinflusst haben, darin liegt der Schatz der Veränderung, wenn wir den Mut haben und bereit dazu sind, bei uns selbst zu schauen. Bleibt uns dies unbewusst, kann uns das ein Leben lang - abhängig, kontrollierend und enorm anpassungsfähig machen. So weit, bis wir bereit sind unser eigenes Selbst zu vernachlässigen. Manche vielleicht sogar bis hin zur Selbstaufgabe. Das ist Etwas, was uns daran hindert wirklich frei zu sein, unser Leben nach freien Stücken zu gestalten, tatsächlich unsere wahren Wünsche zu erfassen und sie in Freude zu leben. Die durch unsere eigenen Traumata entstandenen „weißen Flecken“ auf der Karte unserer Persönlichkeit, werden auf perfekte Weise von einem Menschen mit Borderline zu Beginn dieser Bindung ausgefüllt und schon ist unsere Abhängigkeit nach „Ganzheit“ und Symbiose perfekt. Diese „große Liebe“ die uns da förmlich überrollt, ist zum Großteil wohl eine Illusion, die sich durch die erhaltene Spiegelung unserer eigenen unerfüllten Sehnsüchte durch den Borderliner ergibt. Einige bemerken das erst lange später, häufig erst nach einer solchen Bindung. Viele begreifen dies aber auch nie und folgen weiter der Spur der „Liebe im Außen“ und genau das, lässt Rückschlüsse auf unser ganz persönliches, eigenes Wesen, unsere Eigenschaften und ungelösten Konflikte zu. Ich möchte das Wissen und das Bewusstsein um die eigene Verantwortung der Partner, ja vielleicht aller Beteiligten aufzeigen und erweitern, möchte in einen Dialog treten, mit Menschen die ebenfalls diese oder ähnliche Sichtweisen verfolgen und einen Erfahrungsaustausch veranlassen, mit Jenen, die den Mut zur Veränderung haben. Ich möchte Wege ergründen, die zu persönlichem Wachstum führen, die dazu führen, die Opferrolle ganz aufzugeben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Hier haben die Partner die Wahl, ihre eigenen ungelösten Konflikte zu betrachten. Das tut weh. Gleichzeitig, das merkt man schnell, verleiht es einem jedoch auch sehr viel Energie, wenn man vertraut, sich offen und selbstreflektiert heranwagt und erkennt, was bei einem selbst nicht stimmig ist. Wenn man bereit ist zu lernen und durch diesen Schmerz zu gehen, erkennt man plötzlich Zusammenhänge, erlangt Schritt für Schritt wieder mehr Durchblick und Selbstbewusstsein und traut sich immer mehr hinzuschauen und versteht dadurch sein eigenes Verhalten immer ein Stückchen mehr! Es fühlt sich an wie eine Erlösung. Jeder einzelne Schritt! Auch wenn dies ein bekanntlich langer Weg sein ist, so bin ich sicher, dass sich dieser lohnen wird. Zugegeben, in den ersten Monaten nach der Trennung war ich selbst mit Schuldzuweisungen beschäftigt. Vielleicht braucht man das auch erst mal, um sich die nötige innere Distanz verschaffen zu können, denn in einer Beziehung mit einem Borderliner ist man ja nicht verstrickt, man ist regelrecht miteinander verschmolzen! 

Mir hat das Schreiben immer schon geholfen gewisse Dinge besser zu verarbeiten. Ich habe monatelang geschrieben und ich schreibe immer noch. Es ist mein Ventil. Ich spüre plötzlich, wie meine Wut und die Enttäuschung darüber sichtlich abnimmt. Ich war zunehmend erleichtert und konnte nur dadurch auch beginnen über mich zu schreiben. Je erschöpfter ich war, umso mehr Wahrheit konnte ich durchblicken, annehmen und natürlich auch zu  Papier bringen. Im Grunde ist es nicht wichtig warum der betroffene Partner etwas getan oder nicht getan, gesagt oder nicht gesagt hat. Wichtig ist, was es in uns auslöst, was es mit uns macht und wie wir damit umgehen, ob wir genug achtsam mit uns selbst sein können oder nicht. Also an alle Partner oder Ex-Partner die auf ihrem Weg zu sich selbst sind, wie habt ihr es gemacht? Auf was seid ihr während eurer Reise gestoßen? Welche eigenen Schlüssel habt ihr dafür gefunden? Gerne stelle ich eure Feedbacks weiter hier in meinen Blogg.


05 Oktober 2013

Grenzwandler

Spiegeln in einer Borderline Beziehung
Was macht ein Borderliner wenn man ihm seine innere Welt spiegelt (Angst, Wut, Unbeholfenheit)? Er wertet die Person die ihm das zurück spiegelt ab, greift sie an oder flüchtet! Warum tut er das? Weil er nicht hinschauen kann und nicht erkennen will dass das es seine eigenen Gefühle sind, die er auf den Partner projiziert hat, weil er Angst vor eigenen Gefühlen hat und für ihn heißt Gefühle zeigen = sich verletzbar zu machen = Todesangst!

Unangemessene heftige Wutausbrüche
Borderliner haben Probleme ihre Emotionen in angemessener Form zu Regulieren. Da sie von den Gefühlen die in Ihnen extrem und plötzlich auftreten regelrecht überschwemmt werden, reagieren sie auf äußeren und inneren Druck impulsiv und häufig der Situation unangemessen intensiv. Emotionen spielen in zwischenmenschlichen Beziehungen eine sehr große Rolle und spiegeln unsere Grundeinstellung und Erwartungen. Durch die fehlende Ich-Struktur des Borderliners und seiner instabilen Gefühlswelt ist es dem Betroffenen nicht möglich auf Situationen die ihn bewegen angemessen und zielgerichtet zu reagieren. Unser emotionales Gedächtnis verbindet bestimmte Emotionen mit Situationen aus der Vergangenheit. Dadurch werden bestimme Verhaltensmuster aktiviert die unserem Schutz dienen sollen. Aufkommende Wut zum Beispiel führt zu Kampfbereitschaft. Wir gehen automatisch in Verteidigungshaltung oder versuchen durch Präventivaktionen einem drohenden Angriff zu entgehen. Dieses Verhalten wird auch durch Angst ausgelöst die uns Gefahr signalisiert. Bei Borderlinern nehmen diese Emotionen häufig existenzielle Ausmaße an und haben oft keinen logisch nachvollziehbaren Hintergrund. Es entsteht eine große innere Anspannung. Je näher die Person dem Betroffenen steht um so heftiger ist die Reaktion auf die ausgelösten Emotionen.
Für das Umfeld des Betroffenen sind diese impulsiven Wutausbrüche nicht nachvollziehbar und extrem überzogen. Sie nehmen die Reaktion als unpassend und unangemessen war. Es entstehen heftige Konflikte die in Trennung oder gar Handgreiflichkeiten enden.

Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung
Stimmungswechsel sind durchaus normale Vorgänge die auch bei gesunden Menschen häufig vorkommen. Für gewöhnlich sind immer innere und äußere Bedingungen für unsere wahrgenommenen Stimmungen verantwortlich. Borderliner reagieren auf äußere oder innere Reize extrem. Durch Ihre Wahrnehmung fühlen sie sich schnell verletzt oder angegriffen und werden aggressiv. Durch ihre Unbeständigkeit fällt es Ihnen schwer sich Ziele zu setzen und so fühlen sie sich oft Wertlos und verzweifelt. Problematisch ist besonders, dass extrem ambivalente Gefühle zur selben Zeit wahrgenommen werden können, was in einer deutlich zu bemerkenden Instabilität der Stimmungen wahrgenommen werden kann. Ein Borderliner kann eine Person zur selben Zeit lieben und hassen. Der Wechsel zwischen Euphorie und Depression kann innerhalb kürzester Zeit stattfinden, dass es dem Umfeld unmöglich ist darauf adäquat zu reagieren. Borderliner können Gefühle nur in Extremen wahrnehmen. Gefühle wie z.B. Liebe, Wut, Schuld oder Trauer wirken, wenn sie der Betroffene endlich fühlen kann so stark, dass er den daraus resultierenden Stimmungsschwankungen vollkommen ausgeliefert ist. Zu einer vernünftigen Stimmungsregulierung, wie es gesunde Menschen beherrschen, ist ein Borderliner schon alleine deshalb nicht fähig, weil er von seinen Empfindungen überschwemmt wird. Es können nur extreme Gefühle wahrgenommen werden und so bedeutet jede emotionale Wahrnehmung Streß. Natürlich regieren Partner oder Angehörige auf diese plötzlich auftretenden Stimmungsschwankungen mit Unverständnis oder Sorge, was die Symptome natürlich nachvollziehbar verstärkt.

Misstrauen, Paranoide Symptome und Dissoziation 
Borderline hat mit der paranoiden Psychose nicht das geringste zu tun. Allerdings fällt es Betroffenen sehr schwer Vertrauen aufzubauen. Phasenweise misstrauen sie jedem und in Krisen ist es unmöglich an sie heran zu kommen. Alles erscheint böse und sie fühlen sich von allen anderen Menschen verfolgt, auch wenn es sich nur um ehrlich gemeinte Sorge handelt. Es handelt sich nicht um Paranoia, aber es treten häufig paranoide Symptome auf. Im Bewusstsein des Borderliners entstehen schnell solche Gedanken wie „Alle haben etwas gegen mich!“ „Alle wollen nur das es mir schlecht geht!“ Borderliner haben einen komplizierten Bezug zu sich selbst. Oft haben sie das Gefühl sich wie in einem Film zu befinden. Am besten beschreibt man diese dissoziativen Symptome mit einem Videospiel, in dem man einen Charakter aus der 3.Person Perspektive steuert. Der Betroffene hat keinen Bezug mehr zu sich und seiner Umwelt. Eine Realitätskontrolle ist nicht mehr möglich, da der Bezug zur Realität komplett abhanden kommt. Die Betroffenen wirken fahrig, selten wirklich ansprechbar. Sie können Gesprächen schwer folgen und wirken abwesend. In dieser Phase wirkt man kalt, emotionslos undunbeteiligt. Oft suchen Borderliner mit selbstschädigendem Verhalten dann einen Weg aus diesen dissoziativen Phasen. Dadurch finden sie wieder Bezug zu ihrem Körper und somit zu sich selbst.