11 September 2013

kleiner Auszug aus meinem Leben



Ich bezeichne mich als solchen Meschen. Dennoch oder gerade deshalb, habe ich eine ungeheuere Lebenskrise hinter mir. Ich spreche nicht von den normalen auf und ab Zuständen, die das Leben nun mal so für uns bereit hält und grundsätzlich zur Herausforderung unserer Existenz gehören. Nein, ich war aufgrund diverser Geschichten, die mein eigentlich junges Leben bisher bereits schon gekennzeichnet hatten, tatsächlich so erschöpft, dass ich körperlich krank wurde. Immer habe ich es irgendwie geschafft weiter zu gehen, neue Türen zu öffnen, andere Perspektiven zu finden. Irgendwoher konnte ich die fehlende Energie immer auftreiben. Doch diesmal war es anders. Es war das erste Mal, dass ich wirklich so gar keine Ahnung hatte, wohin es mich führen würde und das Schlimmste daran war, dass es mir auch völlig egal war. Ich hatte meine Träume komplett aus den Augen verloren, da war keine Hoffnung und keine Zuversicht mehr. Das Leben hatte mich ausgesaugt und obwohl ich immer so viel zu geben hatte, schien da plötzlich nichts mehr zu sein, dass mir das gewohnte Vertrauen hätte zurück bringen können. Jeder Tag brachte eine unüberwindbare Zeit mit sich. Tage vergingen wie Wochen und es fühlte sich an; wie in einem inneren Gefängnis aus Emotionen der Angst und Enttäuschung gefangen zu sein, welches mich von aller Welt abschnitt. Der Kreis der emotionalen und körperlichen Belastung drehte sich unaufhörlich, bis ich kurz vor der völligen Verzweiflung beschlossen habe; mich dem Ganzen einfach nur hinzugeben, anstatt mich dagegen aufzulehnen. Ich wog bei 1m und 70cm noch 45kg, mochte vor lauter Magenschmerzen kaum noch essen, geschweige denn schlafen. Dennoch versuchte ich die Situation langsam so anzunehmen wie sie eben war und machte mir keinen Druck mehr. Alles ausser meiner Kinder zog an mir vorbei, als ob es nicht existieren würde. Eine andere Wahl schien sich mir zu gegebenem Zeitpunkt nicht anzubieten. Dadurch fingen die üblen Tage wenigstens einen annehmbaren Sinn zu bekommen. Sie begannen einfach zu einem festen Bestandteil meiner Verarbeitung zu gehören, ob ich das wollte oder nicht. Da ich krank geschrieben wurde, blieb mir viel Zeit fürs Nichts tun und diese benötigte ich wirklich dringend, wie ich mir mittlerweile eingestehen kann. Beim besten Willen konnte ich mir damals nicht vorstellen, wie dieses Nichts tun zu etwas führen sollte. Anfänglich bereitete mir diese neue Lage sogar ziemliche Mühe, da mein Leben bisher mit Terminen und Verpflichtungen nur so vollgestopft war, dass ich es nicht anderes gekannt habe. Doch das Ganze stellte sich mit zunehmender Zeit allmählich und wahrhaftig zu einer heilenden Selbstfindung ein. Wer hätte das gedacht…

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