Ich bezeichne mich als solchen
Meschen. Dennoch oder gerade deshalb, habe ich eine ungeheuere Lebenskrise
hinter mir. Ich spreche nicht von den normalen auf und ab Zuständen, die das
Leben nun mal so für uns bereit hält und grundsätzlich zur Herausforderung
unserer Existenz gehören. Nein, ich war aufgrund diverser Geschichten, die mein
eigentlich junges Leben bisher bereits schon gekennzeichnet hatten, tatsächlich
so erschöpft, dass ich körperlich krank wurde. Immer habe ich es irgendwie
geschafft weiter zu gehen, neue Türen zu öffnen, andere Perspektiven zu finden.
Irgendwoher konnte ich die fehlende Energie immer auftreiben. Doch diesmal war
es anders. Es war das erste Mal, dass ich wirklich so gar keine Ahnung hatte,
wohin es mich führen würde und das Schlimmste daran war, dass es mir auch
völlig egal war. Ich hatte meine Träume komplett aus den Augen verloren, da war
keine Hoffnung und keine Zuversicht mehr. Das Leben hatte mich ausgesaugt und
obwohl ich immer so viel zu geben hatte, schien da plötzlich
nichts mehr zu sein, dass mir das gewohnte Vertrauen hätte zurück bringen
können. Jeder Tag brachte eine unüberwindbare Zeit mit sich. Tage vergingen wie
Wochen und es fühlte sich an; wie in einem
inneren Gefängnis aus Emotionen der Angst und Enttäuschung gefangen zu sein,
welches mich von aller Welt abschnitt. Der Kreis der emotionalen und
körperlichen Belastung drehte sich unaufhörlich, bis ich kurz vor der völligen
Verzweiflung beschlossen habe; mich dem Ganzen einfach nur hinzugeben, anstatt
mich dagegen aufzulehnen. Ich wog bei 1m und 70cm noch 45kg, mochte vor lauter
Magenschmerzen kaum noch essen, geschweige denn schlafen. Dennoch versuchte ich
die Situation langsam so anzunehmen wie sie eben war und machte mir keinen
Druck mehr. Alles ausser meiner Kinder zog an mir vorbei, als ob es nicht
existieren würde. Eine andere Wahl schien sich mir zu gegebenem Zeitpunkt nicht
anzubieten. Dadurch fingen die üblen Tage wenigstens einen annehmbaren Sinn zu
bekommen. Sie begannen einfach zu einem festen Bestandteil meiner Verarbeitung
zu gehören, ob ich das wollte oder nicht. Da ich krank geschrieben wurde, blieb
mir viel Zeit fürs Nichts tun und diese benötigte ich wirklich dringend, wie
ich mir mittlerweile eingestehen kann. Beim besten Willen konnte ich mir damals
nicht vorstellen, wie dieses Nichts tun zu etwas führen sollte. Anfänglich bereitete
mir diese neue Lage sogar ziemliche Mühe, da mein Leben bisher mit Terminen und
Verpflichtungen nur so vollgestopft war, dass ich es nicht anderes gekannt
habe. Doch das Ganze stellte sich mit zunehmender Zeit allmählich und wahrhaftig
zu einer heilenden Selbstfindung ein. Wer hätte das gedacht…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen