05 Oktober 2013

Grenzwandler

Spiegeln in einer Borderline Beziehung
Was macht ein Borderliner wenn man ihm seine innere Welt spiegelt (Angst, Wut, Unbeholfenheit)? Er wertet die Person die ihm das zurück spiegelt ab, greift sie an oder flüchtet! Warum tut er das? Weil er nicht hinschauen kann und nicht erkennen will dass das es seine eigenen Gefühle sind, die er auf den Partner projiziert hat, weil er Angst vor eigenen Gefühlen hat und für ihn heißt Gefühle zeigen = sich verletzbar zu machen = Todesangst!

Unangemessene heftige Wutausbrüche
Borderliner haben Probleme ihre Emotionen in angemessener Form zu Regulieren. Da sie von den Gefühlen die in Ihnen extrem und plötzlich auftreten regelrecht überschwemmt werden, reagieren sie auf äußeren und inneren Druck impulsiv und häufig der Situation unangemessen intensiv. Emotionen spielen in zwischenmenschlichen Beziehungen eine sehr große Rolle und spiegeln unsere Grundeinstellung und Erwartungen. Durch die fehlende Ich-Struktur des Borderliners und seiner instabilen Gefühlswelt ist es dem Betroffenen nicht möglich auf Situationen die ihn bewegen angemessen und zielgerichtet zu reagieren. Unser emotionales Gedächtnis verbindet bestimmte Emotionen mit Situationen aus der Vergangenheit. Dadurch werden bestimme Verhaltensmuster aktiviert die unserem Schutz dienen sollen. Aufkommende Wut zum Beispiel führt zu Kampfbereitschaft. Wir gehen automatisch in Verteidigungshaltung oder versuchen durch Präventivaktionen einem drohenden Angriff zu entgehen. Dieses Verhalten wird auch durch Angst ausgelöst die uns Gefahr signalisiert. Bei Borderlinern nehmen diese Emotionen häufig existenzielle Ausmaße an und haben oft keinen logisch nachvollziehbaren Hintergrund. Es entsteht eine große innere Anspannung. Je näher die Person dem Betroffenen steht um so heftiger ist die Reaktion auf die ausgelösten Emotionen.
Für das Umfeld des Betroffenen sind diese impulsiven Wutausbrüche nicht nachvollziehbar und extrem überzogen. Sie nehmen die Reaktion als unpassend und unangemessen war. Es entstehen heftige Konflikte die in Trennung oder gar Handgreiflichkeiten enden.

Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung
Stimmungswechsel sind durchaus normale Vorgänge die auch bei gesunden Menschen häufig vorkommen. Für gewöhnlich sind immer innere und äußere Bedingungen für unsere wahrgenommenen Stimmungen verantwortlich. Borderliner reagieren auf äußere oder innere Reize extrem. Durch Ihre Wahrnehmung fühlen sie sich schnell verletzt oder angegriffen und werden aggressiv. Durch ihre Unbeständigkeit fällt es Ihnen schwer sich Ziele zu setzen und so fühlen sie sich oft Wertlos und verzweifelt. Problematisch ist besonders, dass extrem ambivalente Gefühle zur selben Zeit wahrgenommen werden können, was in einer deutlich zu bemerkenden Instabilität der Stimmungen wahrgenommen werden kann. Ein Borderliner kann eine Person zur selben Zeit lieben und hassen. Der Wechsel zwischen Euphorie und Depression kann innerhalb kürzester Zeit stattfinden, dass es dem Umfeld unmöglich ist darauf adäquat zu reagieren. Borderliner können Gefühle nur in Extremen wahrnehmen. Gefühle wie z.B. Liebe, Wut, Schuld oder Trauer wirken, wenn sie der Betroffene endlich fühlen kann so stark, dass er den daraus resultierenden Stimmungsschwankungen vollkommen ausgeliefert ist. Zu einer vernünftigen Stimmungsregulierung, wie es gesunde Menschen beherrschen, ist ein Borderliner schon alleine deshalb nicht fähig, weil er von seinen Empfindungen überschwemmt wird. Es können nur extreme Gefühle wahrgenommen werden und so bedeutet jede emotionale Wahrnehmung Streß. Natürlich regieren Partner oder Angehörige auf diese plötzlich auftretenden Stimmungsschwankungen mit Unverständnis oder Sorge, was die Symptome natürlich nachvollziehbar verstärkt.

Misstrauen, Paranoide Symptome und Dissoziation 
Borderline hat mit der paranoiden Psychose nicht das geringste zu tun. Allerdings fällt es Betroffenen sehr schwer Vertrauen aufzubauen. Phasenweise misstrauen sie jedem und in Krisen ist es unmöglich an sie heran zu kommen. Alles erscheint böse und sie fühlen sich von allen anderen Menschen verfolgt, auch wenn es sich nur um ehrlich gemeinte Sorge handelt. Es handelt sich nicht um Paranoia, aber es treten häufig paranoide Symptome auf. Im Bewusstsein des Borderliners entstehen schnell solche Gedanken wie „Alle haben etwas gegen mich!“ „Alle wollen nur das es mir schlecht geht!“ Borderliner haben einen komplizierten Bezug zu sich selbst. Oft haben sie das Gefühl sich wie in einem Film zu befinden. Am besten beschreibt man diese dissoziativen Symptome mit einem Videospiel, in dem man einen Charakter aus der 3.Person Perspektive steuert. Der Betroffene hat keinen Bezug mehr zu sich und seiner Umwelt. Eine Realitätskontrolle ist nicht mehr möglich, da der Bezug zur Realität komplett abhanden kommt. Die Betroffenen wirken fahrig, selten wirklich ansprechbar. Sie können Gesprächen schwer folgen und wirken abwesend. In dieser Phase wirkt man kalt, emotionslos undunbeteiligt. Oft suchen Borderliner mit selbstschädigendem Verhalten dann einen Weg aus diesen dissoziativen Phasen. Dadurch finden sie wieder Bezug zu ihrem Körper und somit zu sich selbst.


Blitznachricht

Nie wieder in meinem Leben, möchte ich von der kranken Liebe eines Borderliners umhüllt werden !!! 

Ich habe damit wirklich abartige Dinge erlebt, welche man sich kaum vorstellen kann. Ich war tatsächlich kaputt wie nie, wurde körperlich so krank, dass mein Leben über Tage in Frage stand, ohne dass dies Jemand mitbekam oder er gross Interesse dafür aufbringen konnte. Später dann, wollte er plötzlich auch nicht mehr leben, wenn es mich nicht mehr geben sollte. Kurz darauf, da ich vereinzelt begonnen hatte zu erzählen, (was mir dringend geraten wurde) was tatsächlich abgelaufen ist, sollte ich auswandern, damit er mich nicht holen könne. Ich habe immer geschwiegen, um ihn zu schützen, vielleicht auch um selber nicht blöd dazu stehen... Gerade heute, habe ich die Nase jedoch gestrichen voll damit, immer auf meine Kosten den Mund zu halten. Nur damit Niemand merkt, was für ein schlimmer Mensch er doch sein kann. Er kann wahrhaftig nur Beziehungen führen, bei jenen er vollkommen frei sein kann, ohne Rücksicht auf Nichts, falls man dies als Beziehung werten kann. Seine Einbrüche kommen sonst alle 2-3 Monate mit 100% iger Sicherheit zurück, egal wie wundervoll er davor auch gewesen sein mag. Die Geschichte, welche ich in Form eines Briefes zu Beginn des Bloggs gepostet hatte, wurde als Lüge abgetan, als Frechheit jemanden öffentlich zu demütigen. Doch keiner hat die Hintergründe gekannt, keiner hat gewusst, dass dies eine reine Erläuterung des exakten Ablaufs war! Jedes Wort darin stimmt, auch wenn man dies nur schwer glauben kann. Die Schilderung ist äusserst human notiert, für die damaligen Umstände. Sie sollte seiner Reflektion nutzen, doch diese ist inexistent, also erzählt sie einfach nur die Wahrheit, sowas zu erfinden, ist schlicht unmöglich.

04 Oktober 2013

Leseprobe! "Am Ende bleibt der Schmerz & die Frage WARUM?" Beziehungs Dynamik aus beiden Perspektiven geschildert, inklusive der Aufklärung

KEVIN: Als wir schließlich eine passende Wohnung fanden, freuten wir uns sehr. Ich hatte meine alte Wohnung gekündigt ohne lang überlegen zu müssen. Aber als ich sie fragte, ob sie ihre Wohnung schon gekündigt habe, wechselte sie sofort das Thema und sagte irgendwas über ihre letzte Beziehung und über ihre Angst, dass das alles so schnell gehe. Es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Weil ich Verständnis für sie aufbringen konnte, gestand ich ihr zu, ihre Wohnung zu behalten. Schließlich hatte sie bis jetzt kein Glück mit Männern. So hatte auch ihr letzter Freund sie betrogen und aus der Wohnung geworfen, ganz zu schweigen von dem, was andere Männer ihr angetan hatten. So habe ich versucht, damit zurecht zu kommen, dass sie eben etwas mehr Sicherheiten brauchte als ich und habe es aus meinem Bewusstsein verdrängt. Sie würde im Laufe der Zeit schon merken, dass sie mir vertrauen kann. Und, dass es anders sein wird, als mit ihren bisherigen Männern. 
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ANNA: Es machte richtig Spaß verschiedene Wohnungen anzuschauen. Es war wie im Film. Wir zwei Verliebten suchten ein passendes Nest. Wir entwarfen in unseren Gedanken und Worten unsere gemeinsame Zukunft, schmückten sie mit unseren Träumen und stellten fest, dass wir die gleichen Träume hatten. Meinungsverschiedenheiten konnten wir uns noch nicht einmal vorstellen. Wir entschieden uns für eine schöne Wohnung und erhielten auch sofort die Zusage. Es durchzog allerdings ein flaues Gefühl meine Magengrube, als er mir mitteilte, dass er seine Wohnung gekündigt habe, ein ganz komisches Gefühl. Auf einmal wollte ich meine Wohnung nicht mehr kündigen, denn wer weiß ob die Beziehung Bestand haben würde? Angenommen es gäbe einen Streit, was sollte ich tun, wohin sollte ich mich zurückziehen? Auf einmal sah ich ihn aus anderen Augen. Wollte er mich aus meinem Leben wegreißen, mir meine Zuflucht nehmen? War es richtig, mit ihm gemeinsam diese Wohnung zu beziehen? Es war ein unbeschreibliches Chaos in meinem Kopf.  Als er dann noch anfing zu fragen, warum ich meine Wohnung noch nicht gekündigt hätte, fühlte ich mich eingeengt. Wollte er mich zu seinem Eigentum machen? Ich fühlte mich schlecht, ich fühlte mich leicht schuldig, weil ich meine eigene Wohnung nicht gekündigt hatte. Denn irgendwo hatte ich das ja auch versprochen, indem ich mich auf eine gemeinsame Wohnung eingelassen hatte und zwei Wohnungen konnte ich nicht bezahlen. Ich hatte Angst vor der Endgültigkeit. Ich rechtfertigte mich, indem ich ihm etwas aus meinen bisherigen Beziehungen erzählte. Denn das war teilweise ganz entsetzlich gewesen. Und dafür musste er doch einfach Verständnis haben, jedenfalls wenn er der richtige Mann für mich war. Ich wusste gar nichts mehr, es wurde eng. Ich hatte das Gefühl, zu ersticken. Ich verstand nicht, was los war. Ich wusste nur: Ich muss ganz schnell weg. Zum Glück meldete sich mein Ex bei mir. Mit ihm ging ich abends essen. Es war eine kleine Erleichterung für mich, denn ich hatte das Gefühl, dass Kevin mich vereinnahmen wollte. Es fühlte sich so an, als ob ich dadurch mich und mein Leben verlieren würde.
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ERKLÄRUNG: Ihr wird in einem klaren Moment bewusst, dass sie ihn eigentlich noch nicht kennt und nicht weiß, wie es mit ihm werden wird. Sie versteht nicht, dass die Angst, die sie hat, zu einem Teil darauf beruht, dass sie sich bisher nur auf einer illusionären Ebene der Verliebtheit begegnet sind. Die Realität und der Mensch, mit seiner ganzen Persönlichkeit, hatten bisher noch gar keine Chance sich zu offenbaren. So hegt sie Zweifel, verfällt der Ambivalenz und berechtigten Unsicherheiten. Ihre Angst vor dem „verschlungen werden“ taucht auf, obwohl sie selbst die Situation maßgeblich herbeigeführt hat. Planen, träumen, sich alles schön auszumalen, hat Anna Spaß gemacht. Freude auf etwas Neues hat Ihre Sehnsüchte geweckt. Als sich nun die Realität dessen zeigt, hat sie Angst vor der Entscheidung, Angst verschlungen zu werden, Angst vor der Endgültigkeit.  Diese Ängste kann sie nicht verbalisieren, und erzählt Kevin nur, über ihre schlimmen Erfahrungen mit anderen Männern. Sie fühlt sich in seiner Realität eingesperrt, hat Angst „den Ausgang“ nicht mehr zu finden und zu ersticken.Erleichterung kann eintreten, als sie sich der Beziehung entwindet und ihren Ex sieht. Denn da ist sie ganz weit von ihrer jetzigen Beziehung entfernt. Wie in einem Paralleluniversum. Sie flüchtet aus Kevins Realität, die ihr im Moment der Entscheidung große Angst macht und eng wird. Annas Reaktion schockt Kevin zuerst. Aber er relativiert diese Situation, indem er Rücksicht auf sie nimmt. Denn „sie hatte kein Glück bis jetzt, und es ist ok, es langsamer anzugehen“. Er versucht, Verständnis für Anna aufzubringen und hofft, dass sie schon merken wird, dass sie ihm vertrauen kann.